2. April 2013: Prizren (RKS) – Peshkopi (AL) – Tirana (AL)

Tagesetappe: 300 km

Heute war leider kein Frühstück dabei. Aber wir verbanden das mit unserer Stadtbesichtigung am relativ frühen Morgen. Lars' Idee, noch auf die Burg hochzulaufen, fand keinen Anklang.

German Quality Gaming

Fast die gleiche Szene, 14 Jahre zuvor:

Heute ein friedliches idyllisches Städtchen

Wieder so ein schöner, unaussprechlicher Fluß

Links oben die Burg

Wieder einmal Graffiti

Islamische Bücherei

Prächtige Neubauten allenthalben

Allahu Ekber!

Schweizer KFOR

In einem hochmodernen Supermarkt deckten wir uns ein. Es fehlte an nichts.

Wir mußten tanken. Die Zapfsäule stammte aus Deutschland. 1,23 EUR /L, 29,28 L, 36 EUR + 1 EUR Trinkgeld. Es ging schweren Herzens raus aus dem Kosovo, aber dafür wenigstens nicht irgendwohin, sondern ins nicht sehr unterschiedliche Albanien. 

Eine brandneue Autobahn ist die Hauptschlagader des Kosovo, sie führt zum Seehafen im albanischen Durres

Man munkelt, die 90 km Autobahn im Kosovo seien aufgrund von Korruption doppelt so teuer gewesen wie die 110 km in Albanien

Letzte Ausfahrt vor der Grenze

Die „Ausreise“ aus dem Kosovo existierte nicht, die „Einreise“ nach Albanien bestand aus einem flüchtigen Blick auf die Pässe
Man scheint gar den Eindruck erwecken zu wollen, als sei die von der NATO nie gewollte Vereinigung beider Länder schon vollzogen

Wir befuhren weiter die prächtige Autobahn, die rücksichtslos mitten durch die Berge geschlagen wurde. Bei Kukes bogen wir ab, denn ich schlug vor, über Peshkopi zu fahren. Einerseits wegen der prächtigen Landschaft, andererseits wegen DER Attraktion Peshkopis, der Piceri Arberi, wo ich letztes Jahr mit Jonas, Gruber und Lummi war. Der Weg war immer noch nicht ausgeschildert, aber ich kannte ihn bereits auswendig.

Bar Berlin, Kukes

Photostopp

Ein Schäfer trieb seine Ziegen die Leitung hoch

Wasserkraftwerk mitten im Nichts

Wir erreichten Peshkopi. Es sah aus wie vor 1,5 Jahren, nur regnete es unentwegt.

Unser Hotel Piazza, damals war es brandneu. Es schien gut zu laufen.

Piceri Arberi. Alles wie damals. Genau vor einem Jahr verbrachten wir einen herrlichen Abend mit dem Besitzer und seinen Freunden bei reichlich selbst gebranntem Raki. Mich erkannte heute jedoch niemand wieder; ich selbst war mir ziemlich sicher, daß keiner von damals heute Mittag anwesend war. Schade. Das Essen war aber trotzdem gut und wie gehabt reichhaltig. Es kostete 3360 Albanische Mickeymaus. Ich hatte vergessen, daß wir noch keine hatten. Widerwillig rechnete der Kellner in EUR um (27). Ich hinterließ noch einen Goldth-Sticker auf dem Klo, dann ging es weiter durch den widerlichen Regen.

Es schien schon länger zu regnen. Die sonst fast ausgetrockneten Bäche waren heute reißende Ströme.

Weltuntergangsstimmung – da hätten wir auch gleich auf der Autobahn bleiben können

Photostopp

Die Weiten Albaniens

Bis hierhin war ich mir mangels Beschilderung unsicher, ob wir uns nicht verfahren hatten

In Tirana angekommen steuerte ich uns wie vom Autopiloten beseelt zum Hotel Viktoria, das ich auch noch von letztem Mal kannte und das absolut OK war. Es lag in Richtung Elbasan, doch Schilder dorthin gab es nicht. Ich verließ mich darauf, daß ich alle Ecken Tiranas richtig wieder erkannte, und es klappte. Wir bezogen die beiden Zimmer (insgesamt 50 EUR) und bestellten uns wie letztes Mal in Taxi in die Stadt (700 ALL). Dort wollten wir etwas essen, trinken und Champions League schauen. Der Taxifahrer wußte natürlich sofort die Nr.-1-Adresse dafür und lud uns bei einem Wettbüro mit integriertem Restaurant (Pisha Top Bast) ab.

Die Rezeption gab uns diesen Zettel auf den Weg

Die Küche wurde jedoch gerade renoviert. In Deutschland hätte man also hungern müssen. Doch hier war es kein Problem. Jeder Gast konnte, mutmaßlich beim Bruder oder Schwager des Chefs, Pizza bestellen und liefern lassen. Die zahlte man aber natürlich an der Bar, und nicht beim Pizzataxi. Vier Bier und vier Sucuk-Pizzen kosteten 2000 Mickeymaus, knapp 15 EUR.

Anschließend starteten wir einen von meiner Wenigkeit geführten Stadtrundgang. Schließlich war ich schon zwei mal hier, dachte ich. Eigentlich funktioniert mein geographisches Gedächtnis auch sehr gut. Nachdem wir den Skanderbeg-Platz mit seinem monströsen Mosaik begutachtet hatten ...

... sollte es wie letztes Jahr auf ein Bier in den Sky Tower gehen. Man sah ihn jedoch nicht, so ging ich forschen Schrittes voran. Natürlich verliefen wir uns und mußten irgendwann nach der Richtung fragen.

Vorbei an Albania Fried Chicken, das heute „leider“ geschlossen hatte

Schlußendlich schafften wir es in die Bar auf dem Tower, die aber schon geputzt wurde; das Faß war schon abgeklemmt. Vier Cocktails gingen aber noch (1700 ALL, knapp 13 EUR).

Im Sky Tower waren auch diverse Konsulate untergebracht

Unweit des Sky Towers befand sich die ganz ordentliche Bar voller junger Leute, dessen Name mir immer noch unbekannt ist, weil sie offensichtlich keinen hat. Dort ließen wir es uns schmecken. Einige Bier für insgesamt 1500 ALL, und kostenlose Tortillas als Snack. Es gingen noch einige Runden Skat durch, bevor wir müde waren und ein Taxi zum Hotel zurück nahmen (Glück gehabt, nur 500 ALL).

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