12. Januar 2013: Nouakchott – Nouadhibou

Tagesetappe: 475 km

Gegen 10 wachten wir im Zelt wegen der Hitze auf. Blondie war auch schon wach und war ganz begeistert, wie gemütlich es im Bus gewesen sei. Er wurde vom leichten Wind in den Schlaf geschaukelt, erzählte er. Wir machten bald los, um 10.48 Uhr waren wir auf der Straße. Es folgten die nächsten beiden Kontrollposten, unsere Paßstempel wurden angesehen, sonst nichts besonderes.

Nach 3,5 Stunden auf der Straße, knapp hinter der Hälfte der Strecke, war der Tank leer. Wir hatten noch die Kanister aus der Westsahara, die wir bislang aus Sicherheitsgründen nicht angerührt hatten. Die restliche Strecke in Mauretanien war berechenbar. Nun konnten sie daher „einiglaart“ werden, wie Lummi sagte. Es würde nicht bis zur ersten westsaharischen Tanke an der Grenze reichen, daher mußten wir noch 30 L (11.500 UM, km 239.437) an der Tankstelle Chami, bei km 203, nachlegen. Im „Tankstellenshop“ hatte ich eine erste wirklich direkte Begegnung mit einem Verkäufer, der Analphabet war. Ich sollte ein Packung Kekse mitbringen, benannte die Marke, die ich hinten im Regal sah, aber er stand davor wie der Ochs vorm Berg.

Hundertwasserdorf

Mahnende Wracks

Fanden wir am Straßenrand, schmeckte jedoch überhaupt nicht

Wir erreichten wieder die Bahnstrecke

Um ca. 17 Uhr erreichten wir Nouadhibou

Den hatte die Dust and Diesel wohl stehen lassen müssen

So langsam mußte Abschied genommen werden. Morgen mußten wir wieder nach Marokko zurück. Im Restaurant Pleine Lune aßen wir nochmal, wie bereits von der Hinfahrt bekannt, halbwegs lecker zu Abend. Humbourger und Club Sandwich mit Pommes. Dann ließen wir neben dem Campingplatz Abba den kaputten Reifen für 1500 UM von der Felge ziehen und einen Reifen, den wir ohne Felge dabei hatten, aufziehen. Wir vernichteten abends die letzten Wodkareste mit Cola und Rani Mango. Lummi ging um 23 Uhr schlafen, Blondie und ich setzten uns an die Straße, um das WLAN von der Bank gegenüber zu schnorren. Blondie ging auch bald schlafen, da saß ich dann mit meinem Campingstuhl, den Laptop auf dem Schoß, alleine vor dem Abba. Nach einer Weile blieb einer der bislang kommentarlos, aber interessiert an meiner hier etwas ungewöhnlichen Erscheinung vorbei gehenden, Mauretanier stehen und begann sich mit mir zu unterhalten. Auf Französisch. Ich verstand nur jedes dritte Wort und konnte nur bruchstückhaft antworten, unterhielt mich dennoch eine halbe Stunde mit ihm. Er war recht gebildet und gepflegt und hatte wohl ehrliches Interesse an mir als Touristen und wollte so allerhand über Europa wissen. Ich scheiterte daran, ihm zu erklären, daß es gerade bei uns zuhause arschkalt war und etwas, das man „Schnee“ nennt, vom Himmel fällt. Von seiner Seite durfte das lange nicht mehr gehörte „Hitler gutt“ nicht fehlen. An irgendeinem Punkt hatte das Gespräch mangels gemeinsamer Sprachkenntnisse keinen wirklichen Zweck mehr. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich und ich ging nach einer letzten Meldung an die Heimat schlafen. Die Straßenhunde bellten im Kanon mit den Muezzinen, die aus irgend einem Grund die ganze Nacht Party machten.

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