10. Januar 2013: Atar – Ben Amira – Atar
mit 4x4-Mietwagen und Fahrer
Abfahrt war, wie geplant, um 10.30 Uhr. Hamza war etwas schweigsam, fuhr allerdings äußerst professionell. Man sah, daß es ihm im Blut lag. Dabei rauchte er öfters eine seiner Billigzigaretten, während er alle Pedale innerhalb weniger Millisekunden bediente und mit Zigarette zwischen den Fingern in der Schaltung rührte. Am Fliegenproblemzöllner klärte er auf Arabisch alles wichtige für unsere Tour ab und informierte sie wohl über unser Ziel, falls etwas schief gehen sollte. Eigentlich keine schlechte Idee. Hätten wir bei unserem Versuch vielleicht auch machen sollen, auf Französisch wäre es ja möglich gewesen.
Günther
Abbiegen bei Choum, weitere Strecke entlang der Gleise
Kurze Einsatzbesprechung
Made in Germany
Nun folgten einige Weichsandfelder. Die waren mit den Stellen vergleichbar, in denen wir in den letzten Tagen bereits stecken geblieben waren. Wenn wir das geschafft hätten, von Choum bis Nouadhibou, dann mit viel Glück oder unter Materialverlust. Hamza bewältigte alle Sandfelder mühelos. Dann erhoben sich langsam die Monolithen, unter deren der Ben Amira der größte ist.
Hamza, Susanne und Günther
Bahnhof Ben Amira
Wir kreuzten die Gleise nach Norden, dann erreichten wir den Ben Amira
Wir breiteten ein paar Decken aus, setzten uns im Schatten des Berges auf den Boden. Hamza kochte auf einem kleinen Feuer einen original mauretanischen Tee.
In Sichtweite des Ben Amira steht weiterhin der Monolith Aisha, von dort waren es nur noch 2 km bis zur Grenze zur „befreiten“ Westsahara (Demokratische Arabische Republik Sahara). Außerdem gab es dort ein paar schöne Kunstmalereien und weitere -installationen zu sehen, die Silvester 1999 von ein paar Dutzend internationalen Künstlern zum Zeichen der Völkerverständigung hier hinterlassen wurden.
Hinter dem Hügel liegt die Westsahara
Blick zurück zum Amira
Günther hatte mich ja erst vor einer Woche mit der Idee angefixt, in die Westsahara zu fahren. Und hier bot sich die Gelegenheit, zumindest an der Grenze mal rüberzugucken. Auch wenn es eigentlich nicht zu sehen gab. Nur fürs Protokoll halt. Wir ließen die anderen zurück, die dankend verzichteten und fuhren quer durch die Sandhügel an die Grenze, die wir auf Günthers Laptop, der mit seinem GPS verbunden war, eingezeichnet sahen. Es führten vereinzelte Spuren kreuz und quer und Kamele standen auch hier und dort rum. Minen sollte es also nicht geben.
Im Zoom sah man irgendwas im Hintergrund, das nicht genau zuzuordnen war. Wir zogen uns lieber wieder zurück.
Nach einer halben Stunde waren wir wieder an der Aisha. Es ging nun zurück zum Campingplatz, es war schon 17 Uhr.
Um 19.50 Uhr kamen wir am Bab Sahara an. Die Rückfahrt verlief problemlos. Ich fuhr mit Hamza noch zur Tankstelle und tankte voll (18.000 UM). Wir kamen also insgesamt auf 40.000 UM, knapp 100 EUR, 33 EUR für jeden. Hat sich gelohnt.