9. Januar 2013: Ruhetag Atar
Tagesetappe: 4 km
Um 10.30 Uhr stand ich auf. Mit Cora kamen wir ins Gespräch über unser mißglücktes Unternehmen, zum Ben Amira zu fahren. Sie bot uns den 4x4-Offroader des Bab Sahara samt Fahrer an, das würde exklusive Sprit 22.000 UM pro Tag kosten, etwas über 50 EUR. Noch vor einer Woche hätte keiner daran gedacht, sich einen Fahrer zu mieten, aber nun waren wir angefixt und wollten es einfach schaffen – egal wie. Außerdem hatten wir noch ausreichend Luft in unserer Zeitplanung. Später saßen wir mit Cora, Just, Günther und seiner Bekannten Susanne (eine lustige, äußerst rüstige Rentnerin über 80) in der überdachten Ecke und besprachen das ganze. Günther hatte Lust, mit seinem Nissan hinter uns herzufahren, aus Spaß an der Freude. Auch Cora wollte mit, da sie noch nie am Ben Amira war, was wirklich beachtlich war, da sie schon seit über 10 Jahren hier wohnte. Just klärte es mit Hamza, dem Fahrer, ab und wir machten es für morgen fix.
Blondie und Lummi ließen den von einem spitzen Stein getöteten Reifen von gestern im Ort flicken (1500 UM), ich blieb auf dem Platz.
In Mauretanien soll es nicht umsonst den Beruf des Geldscheinflickers geben
Gerade mal genug für eine halbherzige Tankfüllung
Blondie und Lummi trafen die Mauretanienführerautorin Edith Kohlbach im Ort, die auch aus Wiesbaden kam und die ich vor Beginn der Fahrt auch einmal getroffen hatte, um ein paar Tipps zu bekommen. Wir hatten uns lose verabredet, uns in Mauretanien zu treffen und unsere Reisepläne ausgetauscht. Diese hatten sich aber, wie das immer so ist, zwischenzeitlich geändert und so war es mehr Zufall, daß es doch klappte. Sie sagte den beiden, daß sie außerhalb schlafen würde, aber später bei uns auf dem Bab Sahara vorbei käme.
Auf dem Bab Sahara waren zwischenzeitlich wieder unsere beiden Tramper eingetroffen, wir unterhielten uns. Ein weiterer Tramper aus London kam dazu und erzählte, daß er eine verrückte Autorallye aus Deutschland in Nouadhibou getroffen hatte. Natürlich war es die Dust and Diesel. Die beiden aus Australien würden sie eventuell in der Zebrabar treffen. Ich bat sie, Grüße auszurichten.
Als die beiden Reifenflicker zurück waren, kochte ich wieder einen Konserveneintopf, der mit dem leckeren Baguette aus Atar verzehrt wurde. Edith kam hinzu und wir unterhielten uns bis in die späte Nacht. Sie hat praktisch das komplette touristische Wissen Mauretanien betreffend im Kopf. Leider waren wir so langsam auf dem Rückweg und konnten nicht mehr jeden Tipp in die Tat umsetzen. Sie empfahl uns allerdings noch eine neue, nettere Übernachtungsmöglichkeit in Nouakchott.
Wir wechselten bei Cora noch einmal Geld und packten unsere Sachen für die morgige Tour – sicherheitshalber für zwei Tage, falls etwas schief gehen sollte. Planmäßig wären wir bei Sonnenuntergang wieder zurück. Wir verabschiedeten uns – voraussichtlich zum letzten Mal, aber man weiß ja nie – von den Trampern. Dann ging es in die Kojen.