28. Dezember 2012: Reparaturtag Nouadhibou

Tagesetappe: 10 km

Um Viertel vor 12 wachte ich auf. Abda, der Chef des Campingplatzes Abba, kam vorbei und begrüßte uns herzlich. Lummi servierte bestes Baguette zum Frühstück und legte sich kurz danach unter den mittlerweile aufgebockten Bus, um nach dem Geräusch zu suchen. Es war schnell gefunden: Das Kreuzgelenk am Verteilergetriebe. Wenn das bricht, dreht die Welle frei und ist am Sack. Und da es eine Spezialanfertigung ist, wie eigentlich der ganze Bus, ist die verbaute Welle wahrscheinlich die einzige in ganz Afrika. Fuck!

Lummi und Blondie fuhren um ein Ersatzteil, während ich einen kurzen Rundgang startete. Mein Eindruck von gestern abend war nicht ganz zu halten. Es war deutlich staubiger, vermüllter und verdreckter als in Marokko. Niemand kümmerte sich um die Straßen und Gehsteige, sofern vorhanden. Straßenziegen streunten umher und fraßen Plastiktüten.

Alle Geldautomaten, die ich ausprobierte, waren außer Funktion oder nahmen meine Karte nicht an. Western Union wollte nur freche 360 Oguya für einen Euro rausrücken. Aber heute nicht. Es war Freitag, also muslimischer Sonntag, und alle Wechselstuben hatten geschlossen. Auf später verschoben. Bei einem Souvenirhändler holte ich mir ein recht nettes Mauretanien-Shirt und wechselte notgedrungen für 360.

Einreisestempel

Camping Abba

Auf Camping Abba wartete ich auf die anderen. Sie kamen mit einem neuen Kreuzgelenk zurück. 140 EUR kostete das Spezialteil samt Einbau. Das war happig, aber nicht zu ändern. Die Werkstatt erkannte unsere Notlage sofort und paßte die Preisstruktur dementsprechend an. Ist Ihnen nicht zu verübeln.

Die Tramper von der Grenze kamen vorbei und unterhielten sich mit uns. Sie waren um die Ecke in einer anderen Auberge untergebracht. Sie waren sehr nett. Er aus Holland, sie aus Australien. Haben ihre Jobs gekündigt um fast ohne Geld durch Afrika zu reisen. Während dessen war der Bus aufgebockt und Lummi checkte alles durch, um sicher gehen zu können, daß wir damit übermorgen die Piste entlang der Bahnstrecke fahren konnten.

Abda brachten wir eine Tüte mit Geschenke für die Kinder des Waisenhauses, er freute und bedankte sich. Abends gab es Letscho zu essen.

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