23. Dezember 2012: Algeciras (E) – Mohammedia (MA)
Tagesetappe: 365 km
Ich wurde aus dem Schlaf gerissen, als Lummi schon zum Schiff vorgefahren war und die Einschiffung kurz bevor stand. 10,40 EUR waren für den Parkplatz zu bezahlen, Blondie hatte es im Büchlein notiert. Um 5.55 Uhr stand der Bus in Reih und Glied im Frachtraum.
Nach kurzem Besuch des Duty-free-Shops stellten wir uns in die Schlange vor den marokkanischen Polizisten, die auf dem Schiff bereits den Einreisestempel vergeben. Die Schlange wurde schnell zu einer Traube, in der jeder versuchte sich so gut wie möglich vorzudrängen. Blondie wurde das zu viel. Ich machte das Spiel gerne mit und drückte mich irgendwie mit Lummis und meinem Paß vor. Ohne daß der Polizist uns beide genau hätte erkennen können gab es die Stempel. Wir gingen raus. Blondie wollte abwarten und ging erst nach dem Anlegen zum Schalter, während Lummi und ich schon mal zum Bus gingen. Als er nach Ewigkeiten auch im Frachtraum am Bus stand, war er kreidebleich und erzählte vor der handfesten Schlägerei, die es am Ende vor dem Schalter noch gab. Zwei blieben liegen und warteten jetzt auf den Notarzt und die Polizei vom Festland.
Die Einreise gestaltete sich problemlos, sie war ja fast schon Routine. Blondie und Lummi waren schon jeweils über fünfmal in Afrika, ich jetzt zum Dritten. Hecktüren-auf-und-zu, Formulare, Formulare und Abfahrt. Um 10.40 Uhr (Zeitangaben wegen Lummi und seiner Borduhr, die nicht verstellt werden durfte, auf der gesamten Fahrt weiterhin in MEZ) waren wir „free to move“.
Die Geldautomaten am Zoll funktionierten sogar, und so hoben Lummi und ich jeweils einen guten Batzen ab. Blondie setzte auf Bargeld und tauschte für 10,87 MAD/EUR. Es ging sofort auf die Autobahn, denn Marokko sollte diesmal erstmals nur Transitland sein. Die wunderbaren Schnellstraßen sparen einem dabei mindestens zwei Reisetage, da die Alternative die ist, bis Agadir hinter LKWs durch 2000 Ortschaften durchzuzuckeln. Hier lohnt sich die Maut richtig.
11 MAD ≈ 1 EUR
Wir tankten, in der Hoffnung es würde noch günstiger werden, zunächst einmal 24,3 Liter für 200 MAD (8,22 MAD /L) und setzten die Fahrt bis Rabat fort. Dort wurde bei Marjane erst mal alles Wichtige eingekauft und vollgetankt (38,37 Liter, 315 MAD, 8,21 MAD /L).
Das Alkoholregal bei Marjane Rabat
Um 17.25 Uhr erreichten wir den Campingplatz L'Ocean Bleu, den wir letztes Jahr schon ansteuerten. Es kostete auch genauso viel. Zu Abend gab es Oliven und Brot, mehr braucht man nicht. Und alleine wegen der Oliven hat es sich gelohnt, her zu kommen. In Deutschland ist es jedes mal eine Enttäuschung, wenn ich welche kaufe. Um 22 Uhr ging es zu Bett, wir waren entsprechend fertig.