29. Juli 2012: Børselv – Repvåg – Nordkapp

Tagesetappe: 260 km

Gegen 11 wachten wir auf. Es war genauso kühl und hell wie vorm Einschlafen. Um 11.45 fuhren wir weiter.

mäßig furchtbarer Boden

In Repvåg, kurz vorm Nordkapptunnel, fragte ich wie 2009 beim Campingplatz nach einer Dusche. Doch wegen Wassermangels war es für nicht übernachtende Gäste diesmal nicht möglich, erklärte die Dame, die ich noch von vor 3 Jahren erkannte. Sie schickte uns zum Hotel in den Ort. Dort ging es – für heftige 20 NOK. Wir konnten für den Preis wenigstens noch das WLAN nutzen, während jeweils einer duschen war.

Im Hotel

An einem der kommenden Rastplätze schüttete ich jeweils die 20 Liter aus Rußland und aus Finnland in den Tank. Der Qualitätsunterschied war riechbar. Wir fuhren in den Tunnel, die teure Maut war im Juni weg gefallen, nachdem der Tunnel abbezahlt war. Die Mautstation stand leer, die Schranke stramm nach oben. In Honningsvåg sahen wir uns nur kurz den winzigen „Flughafen“ an, sonst war hier nichts zu erledigen. Vollgas zum Kapp. Doch, wie unglaublich lächerlich, genau 8 km vor der Plattform blieben wir liegen. An einer zur Kurve gewundenen Steigung mußte ich den Vorfilter, mutmaßlich wegen dem schlechten russischen Diesel, wechseln.

Dann erreichten wir die Schranke. Mit meinem 2009 erworbenen Kärtchen vom North Cape Club kam ich umsonst rein. Jan und Jonas zahlten den Studententarif. Wir hatten noch einen netten Schnack mit dem britisch-stämmigen Jugendlichen am Kassenhäuschen. Was wir hier so schön fänden, es sei doch schrecklich kalt hier, und überhaupt. Berlin zum Beispiel sei so toll, er würde als Deutscher immer nur dort Urlaub machen.

Der Parkplatz war gut vollgestellt. Schließlich war heute die letzte Möglichkeit, die Mitternachtssonne zu sehen. Sie tauchte also heute das letzte mal für 2012 nicht komplett unter den Horizont. Und das wollten sich wohl viele nicht entgehen lassen. Es war 17.30 Uhr, so mußten wir noch einige Stunden bis dahin überbrücken.

Rentier-Hot-Dog und Kaffee für Jan: 10 EUR

Bier 0,33 l (nicht gekauft): 8,50 EUR

Es wurde immer grauer …

Zunächst ging es in den Shop für ein paar Postkarten und Nordkapp-Briefmarken, dann traten Jonas und Jan in den Nordkappclub ein. Wir versuchten uns in Englisch, doch sie merkte daß wir Deutsche waren und antwortete leicht ostdeutsch gefärbt: „Wir können auch Deutsch sprechen“. Es stellte sich heraus, sie kam aus Rodewisch im sächsischen Vogtland, 25 km von Jans Zuhause entfernt und jobbte hier im wahrscheinlich best bezahlten Sommer-Studentenjob Europas.

Nur wenige Minuten später, als wir uns in der Lounge in den Katakomben ausruhten und etwas Strom für die Elektronik klauten, sah er aus der Tasche eines anderen Touristen eine Plüschfigur heraus gucken. Dabei handelte es sich um das Maskottchen seiner Heimatstadt Greiz. Jan sprach ihn an, und als sei es nicht genug der Zufälle heute, war er nicht nur aus Greiz, sondern auch Lehrer einer guten Freundin von Jan. So unterhielten wir uns eine gute Stunde mit ihm. Sie waren mit dem Flieger nach Rovaniemi gekommen und von dort mit dem Mietwagen durch die Finnmark gefahren. Von Hammerfest, wo wir eigentlich morgen hinwollten, rieten sie uns ab. Wäre nicht spannend. Bald ginge es für ihn wieder heim nach Thüringen.

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