23. Juli 2012: Stadtbesichtigung St. Petersburg – Lodenoye Pole

Tagesetappe: 300 km

Nach dem Zähneputzen entfernten wir uns schnellstmöglich von dieser Müllkippe. Es war nicht weit bis zum Schloß Peterhof, dem russischen Versailles. Man konnte zwar kostenlos parken, aber der Eintritt war uns definitiv zu hoch. Das wichtigste sah man sowieso durch den Zaun und wir wollten die Zeit lieber für die Stadt verwenden. Vor Ort gab es Mittags-Schaschlik. Die 200 Rubel (knapp 5,20 EUR) schienen wirklich der normale Preis für eine nicht gerade riesige Portion zu sein.

Das Navi führte uns zum Newski prospekt. Das erste blaue „P“ auf der Sadowaja ulica wurde angesteuert, das Auto geparkt. An der Wache fragte ich: „Skolko rubly?“ – doch er winkte ab. Es war wohl kostenlos, warum auch immer. Wir begannen unsere Stadtbesichtigung, als es gerade richtig schön zu schiffen anfing. Einmal in meinem Leben schaffe ich es hier her, und dann so etwas! Das trübte die Stimmung ein wenig und zumindest ich wurde etwas enttäuscht. Daher folgen die Bilder weitgehend unkommentiert.

Venedig des Nordens

Blick über die Newa

Peter-und-Paul-Festung

Ein Fitness-Club auf dem Wasser

Die Eremitage

Irish Pub
Nebenan wechselten wir Euro in Rubel, wie öfters in der Stadt gab es sogar einen besseren Kurs als am Automaten

Nach X Stunden regnerischer Lauferei kamen wir zum Auto zurück. Großzügig stellte ich das Navi auf Murmansk ein.

Aus der Stadt heraus kamen wir trotz der späten Stunde noch in den abendlichen Stau. An endlosen Plattenbausiedlungen vorbei schafften wir es in nur über einer Stunde zum Autobahnring. Dort folgten wir den Schildern. Am Autobahnkreuz, wo Murmansk abzweigte, sah man rechterhand ein riesiges Einkaufszentrum mit den kyrillisch transskribierten Logos von Obi, Ikea und – ganz wichtig – einem Aschan Gipermarket (Auchan). Kurz vor Feierabend um 22 Uhr bogen wir ein. Es war noch taghell. Wir kauften den wichtigsten Reiseproviant für die 1300 km nach Norden und zogen noch Geld aus dem Automaten in der Lobby.

Es gab, wie es mittlerweile guter Brauch ist, noch was Warmes von der heißen Theke

Dann startete die wilde Fahrt. Der Regen wurde wieder härter. Für eine gewisse Zeit bleibt die Straße vierspurig mit Mittelstreifen, dann – ganz plötzlich – wird sie zur besseren Landstraße. Links und rechts nur Wildnis, kein Licht.

Wir kamen noch ca. 200 km weit, dann fuhren wir an einer Tanke ran. Immer noch im strömenden Regen fragte ich, ob wir hier schlafen könnten. Desinteressiert zuckte die Kassiererin hinter ihrem kleinen Verschlag mit den Schultern, ich interpretierte es als „warum nicht?“. Wir bauten in einer Ecke das Zelt auf, verzogen uns hinein und tranken noch einen guten russischen Wodka mit O-Saft.

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