21. Juli 2012: Warschau – Kaunas (LT) – Daugavpils/Dünaburg (LV) – Aglona (LV)
Tagesetappe: 745 km
Bei Augustów stand der Verkehr mitten in der Nacht still. Jan hatte nur wenige Minuten zuvor das Steuer übernommen, ich wollte gerade eindösen, da standen wir in dem kleinen Örtchen Zambrów. Für eine halbe Stunde tat sich nichts. Auf dem Navi suchten wir eine Alternative, die wir in Angriff nahmen. Da das Navi aber im polnischen Hinterland nicht mehr zwischen Hauptstraßen und Feldwegen unterschied, landeten wir auf einem Acker. Zurück zum Stau. Der stand immer noch, genau wie gehabt, und es war schon hell geworden obwohl es erst 3 Uhr morgens war. Wir stellten das Auto ab und liefen vor. Dort sahen wir das Ausmaß und die Ursache für die Blockade:
Ein LKW-Fahrer war wohl eingeschlafen und mitsamt seinem Sattelzug nach links in ein Haus gedonnert. Der Abschleppdienst war schon zur Stelle, der LKW angeleint, dieser wollte sich aber nicht einen müden Zentimeter bewegen. Immer schwereres Gerät wurde herbei geschafft. Ich hatte noch die Hoffnung, daß es bald weiter gehen würde, Jan war aber anderer Meinung und suchte in Windeseile auf der Straßenkarte eine neue Strecke über Hauptstraßen heraus. Sie brachte zwar zig Kilometer Umweg mit sich, aber das war uns mittlerweile lieber als noch ein paar Stunden hier zu verbringen. Im Internet ließ sich dann herausfinden, daß der LKW-Fahrer überlebte und das Haus gerade nicht bewohnt war. Google Translate sagt:
„Letzte Nacht kurz nach 2.30 Zambrowski Pflicht Polizei wurde über
den LKW , der die Holzhaus fuhr informiert . Der Vorfall ereignete sich
auf der Straße Ostrowska , ein Teil durch die Stadt Landesstraße Nr. 8
Lauf Im Ort wurden sofort Polizeistreifen geleitet. Es vereinheit zunächst festgestellt, dass der 56 -jährige lettische Bürger Fahrt in einem Mercedes - Anhänger in Richtung Bialystok und vorübergehender Ursachen verlor die Kontrolle über das Fahrzeug. Als ein Ergebnis dieser Lastwagen kam von der linken Seite der Straße und traf dort ein Haus Stehen. Rollte das Fahrzeug auf die Seite des Sperrabschnittsder Fahrbahn . Glücklicherweise stellte sich heraus , dass das Gebäude war unbesetzt und es war niemand da . Als Ergebnis der Kollision der Fahrer in ein Krankenhaus zur Beobachtung gemacht. Die aus dem Blut gesammelt Test -Umfrage zeigt , ob er nüchtern war . Die Straße wurde es für mehr als vier Stunden gesperrt . Wie haben sich die Ereignisse und was waren die genauen Umstände erklären zambrowscy Polizei.“ |
Jan fuhr weiter, wir tankten noch einmal in Polen (19,81 l) und überquerten die Grenze nach Litauen. Die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt. Das für mich neue Land kam recht trostlos rüber, an einer Tanke kaufte ich um 11 Uhr Ortszeit Getränke für die gesamte Besatzung, der Diesel war im Vergleich zu Polen und Lettland zu teuer.
Die knapp 300 Kilometer durch Litauen spulten wir schnell ab. Ich habe nicht viele Erinnerungen daran, es war wohl nichts Spannendes.
Grenze LT-LV
Um 14 Uhr kamen wir in Daugavpils an. Eine nette Kleinstadt mit Fußgängerzone. Wir waren in etwa genauso müde wie hungrig und wollten erst mal was futtern. Dazu fehlten uns aber lettische Mickeymaus, seltsamerweise eine Währung mit niedrigerem Nennwert als der Euro. Ein Euro entspricht gerade einmal 0,70 Lats – sonst ist das Verhältnis ja immer umgekehrt. Einen Bankomaten zu finden war eine Odyssee, anschließend gingen wir in eine Pizzeria, die eher wie eine Behördenkantine aussah. Es war günstig, aber nicht der Brüller.
Daugavpils / Dünaburg
Erste Vorboten ...
Bei der Ausfahrt aus der Stadt hielten wir noch am „Rimi“-Supermarkt und holten das Wichtigste für heute Abend: Essen, Wasser, Zigaretten und Bier. Dann ging es auf die A13 (keine Autobahn) nach Nordosten in Richtung russische Grenze, bei Aglona waren einige Campingplätze eingezeichnet. Die Tankanzeige war nicht zu Kompromissen bereit, daher zapften wir noch mal für 0,937 LVL /L Diesel, umgerechnet 1,33 EUR /L. Wir sollten nun entspannt über die Grenze bis zur nächsten russischen Ortschaft rollen können.
Die Zufahrt zum Campingplatz am Cirišs-See war so schlammig, daß wir fast stecken blieben. Der Platzwart war nicht da, dafür Tausende Fliegen, die sich in Rekordzeit auf uns stürzten. Nachdem sich auch auf Hupen und Rufen kein Verantwortlicher fand, drehten wir ab und suchten einen anderen Platz. An der Wallfahrtskirche im Stadtzentrum angekommen machten wir ein paar Bilder und sahen uns um.
Dort stand eine Infotafel, auf der auch Campingplätze eingezeichnet waren, darunter zwei in Aglona selbst und mehrere im Umkreis. In der Hoffnung, wenigstens einen davon zu finden, fuhren wir nach Norden aus der Stadt raus in Richtung Rušons-See. Die Straße wurde irgendwann zur Lehm-Wellblech-Piste und konnte nur langsam oder schnell befahren werden. Ich entschied mich für schnell. Einen Campingplatz fanden wir nicht. Der Rundkurs endete wieder am östlichen Ortseingang von Aglona, das wir durchquerten, und am nordwestlichen Ausgang, wo wir ja eigentlich herkamen, ein zweites Campingplatzschild fanden. Dort fuhren wir rechts rein und landeten auf einem Bauernhof. Ein verdutzter Junge empfing uns und rief auf unsere Frage „Camping?“ seine Eltern, die uns auf die Wiese hinter dem Haus schickten und sagten, wir sollten uns einfach irgendwo hin stellen. Die Nacht kostete 10 LVL. Wir stellten das Zelt auf und wurden auch schnell müde, nur dunkel wurde es schon nicht mehr so früh wie gewohnt.