6. April 2012: Gjirokaster – Tirana

Tagesetappe: 240 km

Die Fahrt nach Tirana war gesäumt von ziemlich schlechtem Asphalt und einem dauerhaften Schwefelgeruch, denn hier werden die spärlichen albanischen Erdölreserven abgebaut.

Als wir in Fier wieder in der Zivilisation ankamen, gingen wir erst mal in ein Café. Dann wurde Kurs auf Tirana gehalten, ca. 50 km vorher fing es an wie aus Kübeln zu schütten.

Wir kreuzten den Skanderbeg-Platz und suchten ein Restaurant, auch um den Regen vorbeiziehen zu lassen. Im Studentenviertel nahe der Uni fanden wir das „Serendipity“, einen Mexikaner, bei dem wir es uns bei Fajita und Tortilla gut gingen ließen. Im Internet suchte Gruber bei booking.com das günstigste Hotel für vier Personen heraus, das „Hotel Viktoria“ etwas außerhalb der Stadt. Dort fuhren wir als nächstes hin.

Straße Johannes Paul II.

Wir checkten ein (Vierbettzimmer 55 EUR), dann hielten Gruber und Lummi erst mal ihren Nachmittagsschlaf ab. Ich schaute mich derweil draußen um.

Blick aus dem Hotel Viktoria

Dann ließen wir uns von der netten Rezeption ein Taxi kommen, es brachte uns in die Stadt und kostete 800 ALL. Wir streunten ein wenig durch die Gegend und Jonas machte sich das perfekte Licht für ein paar schöne Photos zunutze.

Kirchen und Moscheen im traditionell friedlichen Miteinander

Wir fuhren mit dem Aufzug auf den „Sky Tower“ und tranken dort im Drehkarussell ein Bier

Von den freundlichen Taxifahrern vor dem Sky Tower ließen wir uns den Weg zu Enver Hoxhas Wohnhaus zeigen, das hier ganz in der Nähe sein sollte. Sie standen in voller Montur im Anzug herum, wobei man sich fragen mußte, wie sie das neben dem Auto und dem Sprit bei den spärlichen Fahrpreisen bezahlen können. In der Straße, in der das Haus stand, sahen wir uns um und unterhielten uns, als uns ein Deutschalbaner ansprach. Es entwickelte sich das übliche Gespräch über das woher, wohin, wieso, weshalb etc.- Er geleitete uns die 50 fehlenden Meter zu Hoxhas Haus und erzählte dann ein paar Anekdoten über ihn und Tirana.

Enver Hoxhas Wohnhaus in Tirana, heute ein Mahnmal zwischen Hochhäusern

Dann ging er mit uns um ein paar Ecken, erzählte weiter und empfahl uns noch eine schöne Bar auf dem Weg. Wir dankten ihm recht herzlich für die nette kurze Stadtführung und wünschten ihm alles Gute. In der Bar tranken wir noch einen Mojito (sehr lecker) und begaben uns dann für einen Mitternachtssnack zu Albania Fried Chicken, über das wir uns vorhin schon lustig gemacht hatten. Der Laden war eine dreiste KFC-Kopie. Sogar die Verpackungen und die Produktnamen waren nachempfunden. Kleiner Unterschied war der Nebenverdienst in Form des Pizzaverkaufs: „AFC, best Pizza in town“. Das Essen war jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.

Mit dem nächsten Taxi fuhren wir zurück zum Hotel (1100 ALL, Nachtzuschlag). Morgen sollte in einem Stück heimwärts nach Österreich gefahren werden.

zurück - start - weiter