3. Januar 2012: Fort Bou Jerif – Guelmim – Agadir

Tagesetappe: 255 km

Als wir aufwachten, war ein Teil der Rallye schon abgefahren. Wir zahlten den Platz (175 DH), der Campingbua konnte jedoch nicht gescheit rechnen, daher dauerte das etwas länger als gewohnt.

Der meiner Meinung nach coolste Wagen der Rallye

Bei der Einfahrt nach Guelmim kauften wir nach kurzer Suche bei einem Neuteilehändler einen Kupplungszylinder für den Bus für 430 DH, bei der Gelegenheit nahm Lummi noch einen spottgünstigen neuwertigen ATE-Zylinder für den 190er mit (200 DH). Wir wechselten ihn direkt auf der Straße, Große ging während dessen zum Frisör, was inkl. Rasur 50 DH kostete.

Guelmim

Der Leitungsanschluß paßte nicht wirklich, daher machten wir aus zwei Teilen eines, in dem wir die Innereien vom neuen in den alten Zylinder umbauten. Die Leute liefen an der Szene vorbei, als würde stündlich jemand hier eine solche Sauerei veranstalten. Das einzige was passierte war, daß wir zwei oder drei mal angegrattelt wurden. Bei der Gelegenheit fragten wir noch nach einem Federnspezialisten, um das Malheur an der Hinterachse zu beseitigen. In Richtung Tan-Tan fand er sich, sie fingen sofort mit der Arbeit an, als sie die gebrochenen Teile sahen.

Während Lummi die Arbeit überwachte, fuhren Große und ich Essen holen. Bei der Hendlbraterei am Place Bir Anzazane fanden wir eine Hendlbraterei. Drei Portionen Hendl, Pommes frites, Oliven, Sauce, Salat, 2 Cola insgesamt für 85 DH, die Hälfte für Lummi eingepackt, Abfahrt.

Der Werkstattmeister (mittig) hatte im Laufe seines Arbeitslebens seine beiden Hände verloren,
half aber noch mit Anweisungen und den Stümpfen, wo es ging, mit.

Sicher nicht ganz fachgerecht – hielt aber.

Die Reparatur war um 15.50 abgeschlossen, sie kostete 700 DH. Als Trinkgeld gaben wir unser überschüssiges noch frisches Brot an die Familie, die um die Werkstattmeister herumwuselte, ab.

Bei der Stadtausfahrt wurden wir wundersamerweise nicht von dem Mofafahrer gestellt, der sonst gerne an Touristen Zigaretten und Tee zu Mondpreisen verkauft, in Fachkreisen nennt man ihn „Mein Gott Walter!“. Vielleicht hat er jetzt einen ehrbareren Beruf ergriffen.

Hinter Bouzmarkane kam der Paß in Richtung Agadir, dahinter wird es mehr und mehr grün, die typische Westsaharalandschaft ist leider vorbei. Kompensiert wird es durch eine nicht enden wollende Baustelle, man baut die Autobahn/Schnellstraße jetzt bis Tiznit weiter.

In Agadir kamen wir volles Programm in den Feierabendverkehr, es dauerte ewig, bis wir die Metro erreichten. Dort füllten wir die Nudelbestände für Große wieder auf und kauften Merguez-Würstchen zum Abendbrot. Es gab immer noch die komplett sinnlose doppelte Kassenzettelkontrolle am Ausgang.

Der Campingplatz Paradis Nomade war mittlerweile deutlich besser ausgeschrieben als 2010. Wir erreichten ihn um 20.20 Uhr (km 223.674), der Garcon öffnete das Tor, heute waren keine Formalitäten mehr zu erledigen. Die Sanitäranlagen waren wie gewohnt die wahrscheinlich saubersten in ganz Marokko.

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