1. Januar 2012: Boujdour – Guelmim – Fort Bou Jerif

Tagesetappe: 727 km

Um 0 Uhr MEZ wurde mit Krimsekt von der letzten Tour angestoßen. Lummi war schon arg fertig und legte sich sehr schnell danach hin. Mit Große, Luke und Shelly setzte ich mich im Feichtinger auf die Kisten und tauschte die Bilder der vergangenen Tage. Dann ging es zu Bette.

Am Morgen war alles, was wir draußen stehen lassen hatten, mit einer dicken Sandschicht überzogen. Die Düne war mit unserem Besuch nicht ganz einverstanden und ließ sich nicht vom Wandern abhalten. Der Wind war auch noch da. Das Frühstück fiel daher aus.

Lummi und ich gaben Luke und Shelly noch ein paar letzte Tipps für Dakhla und Mauretanien, die nächsten Stationen der beiden. Dann verabschiedeten wir uns sehr herzlich. Wir fuhren zur Straße zurück, winkten einander zu und bogen in verschiedene Richtungen ab.

Ein Schiffswrack entlang der Strecke

Wieder in Boujdour hielten wir an eine Patisserie und gönnten uns Kuchen und Minztee satt. Anschließend fand Lummi eine SMS von Luke und Shelly auf dem Handy, leider zu spät. Sie hatten wohl kurz nach der Trennung Probleme mit dem Motor, keinen Vortrieb mehr. Klang ganz nach Filterdicht. In der Tat fanden wir gleichzeitig die zweite SMS, wo sie schrieben, daß sie den Fehler gefunden und behoben hatten. Sie hatten Wasser im Spritfilter. Wir sendeten die besten Wünsche für die Weiterfahrt zurück.

Am Kreisverkehr bei Laayoune-Plage füllten wir beide Tanks randvoll und machten anhand unserer Berechnungen fast alle Kanister voll, um mit zwei vollen Tanks zollfreien Sprits auf die Fähre zu kommen. Wir erwarben 282 Liter Diesel für 1414 Dirham (knapp 130 Euro). Große sinnierte darüber, sich eine Pipeline nach Deutschland legen zu lassen.

„Bis zum Überlaufen.“

Endlich schafften wir es mal ohne uns zu verfahren durch Laayoune. Bald kann ich es im Schlaf. In Tah überquerten wir wieder die „Grenze“ nach Marokko. Einige Kilometer dahinter folgten die „drei Tankstellen“, die ersten bzw. letzten mit zollfreiem Sprit. Dort preßten wir noch mal so viel wie ging in den linken Tank. Bei meiner ersten Marokko-Fahrt wußte ich das nicht, daß das Zollfrei-Gebiet nicht an der Grenze zur Westsahara, sondern schon früher beginnt und habe erst in Tah getankt. Wohl zu dem Zweck, daß man hier nicht tausende Kanister füllt, sind die drei Tankstellen in Sichtweite eines Polizeipostens. Zum Glück hatten wir das schon vorher erledigt.

Grenzmonument Marokko-Westsahara

Die „drei Tankstellen“, Beginn/Ende des zollfreien Gebietes

Mit Vollgas fuhren wir in Richtung Fort Bou Jerif weiter, wo wir morgen die Dust-and-Diesel-Rallye von Florian treffen wollten, die gerade auf dem Weg nach Süden waren. Ab unserem Schlafplatz südlich von Boujdour waren dies 571 km Luftlinie, wie das GPS zu berichten wußte. Nun ging langsam schon die Sonne unter. Daß einige Esel und Kühe auf der Straße unterwegs waren machte die Sache nicht einfacher. Erst um 22.30 Uhr kamen wir an. Die marokkanische Chefin (die ehemaligen französischen Besitzer haben ja den Roi Bedouin übernommen) ließ uns wissen, daß wir die Formalitäten auf morgen verschieben könnten.

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