22. Dezember 2011: Wildcamp an der N17 – Figuig

Tagesetappe: 320 km

Bei Sonnenaufgang fuhren wir weiter. Das Ziel heute war Figuig, eine Oase im äußersten Südosten Marokkos, erreichbar nur über eine Sackgasse von gut 150 km Länge.

Tankstopp, aber niemand war für die Zapfsäulen zuständig ...

Nach ca. einer Stunde hielten wir an einem Ort entlang der Straße für einen Tee. Um uns herum saßen lauter Einheimische die uns immer wieder anstarrten. Zwei oder drei mal wurden wir um eine Zigarette angegrattelt.

Im Kiosk gegenüber kaufte ich etwas Saft, der Besitzer konnte jedoch überhaupt nicht rechnen (eine relativ schlechte Eigenschaft für einen Kioskverkäufer) und erst mit Hilfe der anderen Anwesenden kam ein halbwegs realistischer Preis für meinen Einkauf heraus.

Die Straße nach Figuig war in einem recht guten Zustand, wir hielten hier und da mal an, um ein paar Photos von der Wüstenszenerie zu machen. Man fühlte sich schon ein wenig wie in der Westsahara, was sich auch im Fahrstil niederschlug. Mangels Gegenverkehr fährt man dann gerne auf dem Mittelstreifen.

N17 nach Bouarfa

Auf der Stichstraße Bouarfa - Figuig

Wir suchten den Campingplatz aus dem Reise Know-How heraus und sahen nach, was man so in Figuig ansehen konnte. Neben den unterirdischen Quellen, die man durch irgendein Hinterhaus begehen kann, waren das die alten Ksars und die Palmengärten. Vor der Ortseinfahrt gab es eine Militärkontrolle, da der Ort direkt an der algerischen Grenze liegt.

 

Ortseinfahrt Figuig

Wir fanden den Campingplatz, fuhren aber erst mal dran vorbei und weiter zur Grenze, wo wir die verfallenden Grenzgebäude sahen. Zwei marokkanische Polizisten standen herum und sahen uns ungläubig an, taten aber nichts. Auch nicht, als wir ein paar Photos machten. Laut Google Maps waren wir de jure schon in Algerien.

 

Anfahrt zur Grenze, quer durch die Palmen

eine Rechtskurve ...

... eine Linkskurve ...

... und schon sind wir da.

Auf dem Campingplatz des Figuig Hotel richteten wir uns kurz ein, wir waren die einzigen Gäste. Es kostete 85 MAD für die eine Nacht. Anschließend fuhren eine Runde entlang der Ksars.

 

Am Ende der Rundfahrt fuhr Lummi in eine kleine Seitengasse, um zu schauen, wo sie hinführt. Dann war sie zuende und eine kleine Rampe führte von ihr ab. Wir versuchten als Test für die folgenden Pisten, hochzukommen, doch es klappte nicht ohne Einsatz schweren Geräts, also brachen wir ab.  

Eine Schulklasse kam vorbei, der Lehrer brachte den Kindern wohl gerade Französisch bei und verband das mit einer Wanderung, die kleinen waren sehr freundlich und freuten sich sehr über unseren Besuch.

„Unser Dorf soll schöner werden“ auf Marokkanisch

Hier links wollten wir hochfahren ...

... doch klappte das nicht so ganz. Rückzug!

Rechts nach Bni Ounif (Algerien) - kein Hinweis darauf, daß die Grenze geschlossen ist

Dann fuhren wir einen Tee ins Café Palmier...

Zurück auf dem Campingplatz gab es Abendessen und den Wodka aus Transnistrien mit dem Saft, den ich heute kaufte. Es wurde der erste halbwegs warme Abend der Tour.

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