18. Dezember 2011: Mulhouse (F) – Murcia (E)

Tagesetappe: 1600 km

Keine 40 km hinter der französischen Grenze ging es wieder mit dieser unsäglichen französischen Autobahnmaut los. Da unser Wagen als Bus eingestuft wurde, war es noch teurer als letztes Mal auf der Fahrt nach Marokko. Hinter Mulhouse setzte ein Schneesturm ein. Große saß am Steuer und bemühte sich, den Wagen auf der Straße zu halten und trotzdem flott zu sein. Die Reifen waren nicht mehr die besten. Irgendwann sahen wir auf der Gegenfahrbahn zwei LKW, die quer auf den ca. 15 cm Schnee stecken geblieben waren, dahinter viele PKW, die auch nicht mehr vorankamen. Bei uns gab es glücklicherweise kaum Verkehr und daher keine solchen Probleme.

Ich saß neben den beiden Mitfahrern auf der Rückbank und konnte kaum schlafen, nickte höchstens mal für 30 Minuten ein und wachte wieder auf, wenn Lummi eine rauchte und mir die eiskalte Luft ins Gesicht blies. Lummi prüfte auf dem Beifahrersitz immer wieder den Schlauch vom Wärmetauscher, er blieb aber wie er sein sollte und das Pflanzenöl floß einwandfrei durch. Im Morgengrauen wurde bei Perpignan frisches Pöl auf der Autobahnraststätte nachgetankt.

bei Marseille

Afshah

 

Dann erreichten wir die spanische Grenze.

Grenze

Während der Fahrt versuchten wir ein moderneres Radio einzubauen
Leider paßte der DIN-Stecker nicht, auf Marokko verschoben ...

Als wir uns Barcelona näherten, machte der Senegalese irgendwelche Faxen. Er konnte kein Deutsch und kaum Englisch und erzählte irgendwas davon, daß er seinen Paß in Barcelona abholen müsse. Abgesehen davon, daß das nicht abgemacht war, fragten wir uns, wie er auf die Idee kam ohne Paß mit uns mitzufahren. Wahrscheinlich haben wir einen illegalen Einwandere durch Europa geschleust … Wir klärten das ganze mit Afshah, dem Pakistaner, der sehr gutes Englisch sprach, ab. Er wollte in Barcelona aussteigen wie abgemacht und wollte das dann mit der Paßaktion verbinden und irgendwo in die Metro steigen. Bei Badalona fuhren wir von der Autobahn ab.

Als wir in dem Ort waren, wo der Senegalese, dessen Namen wir nie erfuhren, seine Papiere abholen wollten, gab er immer wieder widersprüchliche Kommandos, wo wir hinfahren sollten, was Lummi, der mittlerweile wieder am Steuer saß, auf die Palme brachte. Schließlich waren wir da. Es war eine etwas heruntergekommene Siedlung, in der fast nur Schwarze wohnten.

Der Onkel unseres Mitfahrers kam gleich herbeigelaufen und stieg halb in den Wagen, um sich mit uns über alte Mercedesse zu unterhalten und Angebote zu unterbreiten, den Feichtinger zu kaufen. Große mußte unbedingt auf das Gespräch eingehen und schrieb ihm eine Adresse in Deutschland auf, wo er einen neuen Motor für seinen Bus bekäme, anstatt diesen Grattler zu ignorieren. Es lagen ja nur Handys und eine Kamera auf dem Armaturenbrett, in dessen Reichweite der Typ mittlerweile halb im Bus hing …

An der nächsten Metrostation ließen wir den Pakistaner aussteigen und fuhren wieder auf die A7 in Richtung Valencia. Gegen Sonnenuntergang übernahm ich das Steuer erstmals.

zurück - start - weiter