29. August 2011: Odessa – Portove (Krim)

Tagesetappe: 400 km

Nach dem Aufstehen fragte ich noch an der Rezeption, wo die Potemkinsche Treppe (w) sei, die wollten wir uns nämlich anschauen und als Einstieg für einen kleinen Stadtrundgang nutzen. Um kurz vor 11 fuhren wir weg. Wir waren heute für einen Monat unterwegs und das Ende der Reise nahte unterbittlich.

Hotel Yunost, Odessa

Direkt unten vor der Treppe fanden wir eine Parklücke und stiegen hoch. Die Treppe wurde 1837–1841 gebaut und ist für ihren Auftritt im Film Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein (1925) bekannt. Sie wurde 1955 nachträglich nach dem Film benannt. Sie ist perspektivisch gebaut und sieht von unten länger aus als sie ist und von oben so, als wäre sie auf der gesamten Länge gleich breit.

Vorbereitungen für die EM 2012 in Polen und der Ukraine

 

Souvenire und Tiershows

Hier links im Bild ist ein Kwas-Stand zu sehen. Kwas (w) ist ein kohlensäurehaltiges Getränk aus Getreide,
das entfernt nach Malzbier schmeckt und erfrischen soll. Ich fand es deutlich zu süß.

„Ich liebe es“ auf Ukrainisch
Es ist strittig, ob diese Sprache ein Dialekt des Russischen oder eigenständig ist

Odessa ist eine architektonisch schöne und saubere Stadt. Es machte Spaß, umherzulaufen. Wir gingen in ein Einkaufszentrum, weil wir hofften, dort einen Supermarkt zu finden. Es gab aber nur Non-Food-Läden.

Wer kyrillisch lesen kann ist hier klar im Vorteil

Militär-Photos in 3 bis 4 Minuten. Auf Wunsch auch in einer Nazi-Uniform,
und das mitten im ehemals umkämpften Gebiet ...

Wieder zurück zur Treppe und zum Auto ...

Um 14 Uhr fuhren wir aus Odessa heraus in Richtung Krim, genaues Ziel für heute unbestimmt

Das Auto eines Tankstellenwärters kurz vor der Krim, gegen 18 Uhr für 0,842 EUR /L vollgetankt

Die Straßen waren soweit ganz in Ordnung und wurden auf der Krim noch besser. Wir kreuzten Mykolaiv, Kherson und dort den Dnjepr (der drittlängste Fluß Europas, w).

Auf der schmalen Landenge von Perekop (w), die die Krim-Halbinsel mit dem Festland verbindet

Dort, wo die „Autonome Republik Krim“ (w) beginnt, befand sich ein kleiner Komplex, der ein wenig nach Grenze aussah. Ein Militär stand herum und sah sich die Autos an, die vorbeikommen, hielt aber niemanden an. Die Konzentration an Fliegen nahm deutlich zu, bald war die Frontscheibe dicht. Das Wischwasser war leer. An einer Tankstelle fragte ich, ob es hier was zum Saubermachen oder zu kaufen gab. Man verstand nichts und konnte mir nicht weiterhelfen. Später gab es dann halt Spüli und Wasser aus dem Kofferraum. Wir bogen in Richtung Portove ab, wo wir hofften, einen Platz zum Wildcampen am Meer zu finden. Der Ort sah ziemlich ärmlich aus, über einen Feldweg erreichten wir eine große Freifläche am Strand, wo wir einen Platz ausloteten und, als wir uns einig waren, daß es hier einigermaßen sicher ist, das Zelt aufbauten. Es ging ein guter Wind, mit den Schnüren banden wir das Zelt am Dachgepäckträger fest und kochten im Schein der Standlichter Nudeln. Sonst war es stockduster, nur ein paar Leuchtpunkte der Häuser des Ortes waren zu sehen. Es war noch angenehm warm und wurde auch zur Nacht nicht kalt. Hin und wieder fuhr ein Moped über die Fläche, interessierte sich aber nicht für uns. Vielleicht war das die Küstenwache.


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