17. August 2011: Çanakkale – Troja – Behramkale (Assos)

Tagesetappe: 140 km

Nach dem eher durchschnittlichen Frühstück fuhren wir mit dem Auto noch mal zur Wasserkante, um das Weltkriegsdenkmal und das Trojanische Pferd bei Tageslicht zu photographieren.

Denkmal für die in der Schlacht von Gallipoli im 1. Weltkrieg (w) Gefallenen
Die Briten und Franzosen kämpften hier gegen das Osmanische Reich, welches von uns sowie
Österreich-Ungarn unterstützt wurde. Die Osmanen siegten.

Im „Döviz“-Laden (Devisen) wurden noch Euro in Lira getauscht, dann fuhren wir nach Süden in Richtung Troja, das wir uns einfach ansehen mußten. Der Eintritt kostete 15 TL. Die Ausgrabungen, teils über 5000 Jahre alt, waren hochinteressant anzusehen. Es gefiel uns sehr, abgesehen von zwei riesigen Touristengruppen – eine sogar aus Deutschland, die wir aber schnell überholen konnten – waren wir so gut wie allein.

Bemerkenswerte Unterstützerliste: Uni Tübingen, Kaiser Wilhelm II und Mercedes-Benz

Begehbares Trojanisches Pferd

Im Kiosk auf dem Gelände gab’s noch Eis und ein Kaltgetränk, dann fuhren wir weiter an die Ägäisküste. Wenige Kilometer später folgte die Ausgrabungsstätte von Alexandria Troas (w), die Troja ganz ähnlich sah, aber gottverlassen war.

Da unsere Gemüsevorräte mittlerweile von Ameisen befallen waren flogen sie in hohem Bogen in die Tonne und wir kauften bei einer alten Frau am Straßenrand neues für das folgende Picknick am Strand. Wir dachten kurz darüber nach, hier eventuell zu übernachten, aber der viele Müll sowie die Ameisen und Wespen überzeugten uns vom Gegenteil.

Wenig später waren wir in Behramkale/Assos (w), hier wollten wir uns einen Platz am Strand suchen. Es waren Campingplätze angeschrieben. Wir fuhren die Steilküste herab und hatten einen grandiosen Blick auf die Ägais, bis zur griechischen Insel Lesbos. Das Wort „lesbisch“, im Sinne von weiblich homosexuell, wird vom Namen der Insel abgeleitet, da die berühmte antike Lesvonierin Sappho in ihren Gedichten u. a. von der Liebe zu Frauen sang.Wikipedia

Unten im Ort führte ein Wegweiser zum Camping Erdoğan. Ein junger Kerl fing uns ab und wollte uns auf seinen Platz lotsen, der aber kein Schild hatte. Ob das denn der Camping sei, den wir suchten, fragten wir. „Ja sicher!“ hieß es. Wir parkten und bekamen ein fertiges Stoffzelt mit Matratzen gezeigt. Wir hatten zwar den leichten Eindruck, verarscht worden zu sein, nahmen aber das Angebot an. Es kostete 50 TL pro Person, allerdings inkl. Abendessen und Frühstück. Außerdem hatte der Platz einen eigenen Strandabschnitt und sah sonst recht gepflegt aus.

Zu Abend gab es nebst reichlicher Vorspeise Hähnchen und Fisch vom Grill sowie Calamaris. Es wurde Beck’s serviert. Taylan ging früh ins Bett, Jonas und ich blieben sitzen, ich holte den Laptop und so surften wir noch ein wenig. Ein „Mitcamper“ kam vorbei und hörte, daß wir Deutsch sprachen. Er klinkte sich ins Gespräch ein, er war ein Deutschtürke aus der Nähe von Köln und mit seiner Familie hier, die aber schon weitergefahren sei. Er müsse morgen früh um 7 hinterherfahren, weil er wegen einer Dame, auf die er sich Hoffnungen machte, hier geblieben war. Um 2 Uhr wurden wir freundlichst gebeten, den Tisch zu verlassen, weil die Kellner auch einmal schlafen gehen wollen. Wir zogen daher weiter zum Steg und unterhielten uns noch lange über Gott und die Welt.

zurück - start - weiter