18. Juli 2010: Tarifa – Azla
Tagesetappe: 130 km, zzgl. Fähre
Ein heftiger Wind tobte in der Nacht
und raubte die ein oder andere Minute Schlaf. Nach dem
Zusammenpacken, als die Fahrbereitschaft hergestellt war lösten wir
uns an der Rezeption aus. 44 EUR kostete es auf diesem doch sehr
schön gelegenen Campingplatz. Ich weiß zwar nicht wie das
durchschnittliche Preisniveau in dieser Region ist was Camping
angeht, aber etwas teuer fand ich es doch. Die sanitären Anlagen
waren nicht schlecht, aber auch nicht berauschend. Wir genossen die
letzte europäische Dusche dennoch und so manch einer zog sie über
Gebühr in die Länge.
Ich beim todesmutigen Einsammeln der Schlafsäcke, die sich vom Gepäckträger gelöst hatten
Da wir bekanntermaßen nicht in Tarifa
ablegen konnten fuhren wir zurück nach Algeciras. Als wir von der
Autobahn heruntergefahren waren und ich an einer Ampel stehen bleiben
mußte ruckelte der Wagen extrem. Als Fahrer eines 200D ist man
Ruckeln im Leerlauf ja gewohnt, daher tat ich es als eine Laune ab,
die wie alle anderen Launen des Autos auch irgendwann einmal wieder
vergehen sollte.
Tarifa – Algeciras
An der Hafeneinfahrt standen die ersten
aufdringlichen Kartenverkäufer, die wir gekonnt ignorierten. Vor dem
Hafengebäude gibt es einen Parkplatz den man für 30 oder 60 Minuten
kostenfrei benutzen kann. Um kein Risiko einzugehen öffnete ich dort
die Motorhaube und schaute nach, was das Ruckeln verursachen konnte.
Da spritzte mir der Kraftstoff schon ins Gesicht. Die Kraftstoffleitung
von der Einspritzpumpe zum ersten Zylinder – einfach undicht
geworden. Ich kramte das Werkzeug aus dem völlig überfüllten
Kofferraum, wobei ich naturgemäß zum Unmut der Besatzung alles auf
den Kopf stellte und versuchte das ganze durch Schraubereien an der
Überwurfmutter und der Kraftstoffdüse das ganze abzudichten, aber
ohne Erfolg. Warum schon hier eine Panne?
Kurze Beratung: Der Wagen fährt noch,
wer hätte auch anderes erwartet. Sinnvoll wäre es also, erst mal
nach Afrika zu fahren und sich dann vor Ort, am ersten Taxistand,
helfen zu lassen. In Spanien das richtige Ersatzteil zu einem
vernünftigen Preis auftreiben zu können hätte zu viel Zeit in
Anspruch genommen, wenn es überhaupt möglich gewesen wäre. Wir
mußten also den Marokkanern eine Chance geben, diese „Panne“ zu
beseitigen. Auf, auf, zum Kampf – nun gilt's!
Hafenparkplatz
Wir marschierten also wie vorgestern an
die Verkaufsschalter und machten uns daran, Tickets zu kaufen. Ich
hatte im Sinn, in die spanische Exklave Ceuta zu wollen und erst mal
nur ein One-way-Ticket zu kaufen. Man weiß ja nie, was passiert. Doch
für
ein solches Ticket wurden bei unserer Konfiguration 240 EUR
aufgerufen. Die beiden Herrschaften hinter dem Schalter wußten
etwas besseres. Der Verkäufer bot uns ein Hin-und-zurück-Ticket für
eine Fährfahrt zum neuen Hafen in Tanger (Tanger-Med, w) an, für 288 EUR.
Das waren 36 EUR pro Person und Passage. Das klang
gut, auch die anderen Schalter hatten kein besseres Angebot zur Hand.
Zwar war jetzt die Möglichkeit des
zollfreien Einkaufs in Ceuta weggefallen, das wurde aber durch den
äußerst günstigen Preis wieder wettgemacht. Einziges wirkliches
Problem war, daß wir nun fast ohne Biervorrat dastanden, denn
eigentlich wollten wir den in Ceuta aufstocken. In Marokko waren
Bierpreise von 19 Cent die Dose wie bei Lidl in Spanien aber leider
eher nicht zu erwarten. Mit der kaputten Einspritzleitung aber noch
mal einen Lidl abzuklappern und wieder aus dem Hafen herauszufahren
war uns aber ebenfalls zu riskant. Also erst mal rüber.
Wir ließen uns von den zahlreichen
menschlichen Hafenwegweisern zur Fähre nach Tanger führen und
stellten uns an. Erste Huporgien und Streitigkeiten waren dabei
selbstverständlich, schließlich ist es für manchen eine Frage der
Ehre, ob er einen Platz weiter vorne oder hinten im Frachtraum steht.
Die Spanischen Beamten ließen sich nur auf einen kurzen Face-Check
ein und so rollten wir unbehelligt auf die Fähre. Jeder Zentimeter
mußte
ausgenutzt werden, denn der Ansturm war nicht ohne.
Stoßstangenkontaktparken scheint hier Usus zu sein. 2923 Kilometer
nach Abfahrt standen wir nun auf der Fähre ins gelobte Land. Nun ging die Fahrt
wohl über's Meer.
Wie wir schon vorher durch die anderen
Reiseberichte wußten findet die Marokkanische Einreise auf der Fähre
statt – den Blick auf die Straße von Gibraltar konnten wir also nicht
genießen. Während wir in der langen Schlange zwischen
Norwegern, Briten, Marokkanern und anderen Deutschen vor uns
herwarteten betrat ich kurz den Duty-free-Shop direkt neben den
Beamten. Hier gab es nichts, was sich für uns lohnte.
Bier natürlich auch nicht. Irgendwann waren wir dann an der Reihe.
Unsere vorgefertigten selbstausgedruckten
Fiches wollten die Beamten nicht akzeptieren. Schlaumeierhaft wies
der eine leicht schwachsinnig aussehende hin: „Check the paper
quality! Same quality? No! Write here!“, und gab uns die Formulare
zum handschriftlichen Selbstausfüllen, die sich natürlich im Müll
viel besser machen als unsere Ausgaben. Oder werden die tatsächlich
für ewig in irgendwelchen Aktenhaltungen aufbewahrt? Eher nicht. Die
Glücksspielautomaten Marke „Kneipe bei Erika“ hinter den beiden
Beamten ließen sie jedenfalls nicht seriöser wirken.
Wir erhielten die marokkanischen Einreisestempel, die unsere vier Reisepässe entjungferten. Die Fähre legte an und der Wettkampf ging los, wer als erstes in seinem Auto sitzen und sich dort langweilen würde. Denn vom Anlegen bis zu dem Zeitpunkt, an dem man den Motor starten und herausfahren konnte vergingen naturgemäß noch viele Minuten.
Im neuen Hafen wurde die Kolonne ein
bißchen hin und hergeführt, bis sie zur Paß- und Zollkontrolle
kam. Viele wurden komplett durchgewunken, manche nur
oberflächlich kontrolliert und so gut wie gar keiner richtig
gefilzt. Drogenhunde gab es keine. Als wir an der Reihe waren stellte
sich heraus, daß wir plötzlich auch unsere letzten Reste an
Französischkenntnissen vergessen hatten. Von den Beamten konnte
keiner Englisch, geschweigedenn Deutsch. Unsere Pässe wurden
mitgenommen und kontrolliert, anschließend bat mich der Herr in
Uniform, auszusteigen. Den Kofferraum solle ich öffnen, gab
er mir per Zeichensprache zu verstehen. Mit Vergnügen. Den Wust der
sich dann zu erkennen gab überforderte den Beamten, der bei 45 °C
verständlicherweise keine Lust hatte, sich da durchzuwühlen. So
blieben alle eventuell Diskussionen auslösende Mitbringsel
unsererseits unentdeckt. Zum Glück wollte er keinen Blick in den
Motorraum werfen, die Dieselsauerei dort hätte ihn bestimmt nicht
erfreut. Er zerrte mich mit zu seinem Häuschen, wo ein Kollege immer
noch mithilfe des Computers unsere Pässe kontrollierte. Nun sollte das
Auto
wohl eingetragen werden. Er brabbelte etwas von „carte grise“,
ich wußte natürlich genau worum es geht doch drückte ihm einfach
alles in die Hand, was mit dem Auto zu tun hat. Wir hatten ja sogar
eine grüne Versicherungskarte mit Freigabe für Marokko. Nur der Impfpaß
hätte noch gefehlt. Er verstand wohl, daß ich ihn nicht verstand
und machte sich daran, den ganzen Kram auszufüllen, den ich sonst
wohl selbst hätte ausfüllen müssen. Auch etwaige Diskussionen
blieben mir so erspart. Als alles ausgefüllt und eingetragen war
versuchte er sich noch an kurzem Smalltalk und fragte „Destination in
Maroc?“. Auf meine Antwort „Dakhla“ hin klopfte
er mir kräftig auf die Schultern, schüttelte mir die Hand und
entließ uns in die Freiheit.
Ausfahrt Tanger-Med
Was unsere Dieselleckproblematik betraf
muß man nun wissen, daß es sich mit diesem Hafen Tanger-Med so
verhält wie mit dem Flughafen Frankfurt-Hahn: beides hat mir der
namensgebenden Stadt recht wenig zu tun. Nun standen wir also mitten
im Outback und es blieb uns nichts übrig, als erst mal ein wenig
weiter in Richtung Tetouan zu fahren. Wir befuhren eine hügelige
Landstraße, auf der es sich bemerkbar machte, daß wir nur
dreieinhalb Zylinder Motorleistung zur Verfügung hatten. Der Diesel
kroch aus allen Ritzen der Motorhaube, man roch es
so langsam auch im Wageninneren. Eines der unzähligen 123er Taxis
erbarmte sich unser als wir eine kleine Rast zu Photozwecken machten
und bot Hilfe an, als ich ihn stoppte und ihm unser Problem
schilderte. Er würde einen Mechaniker im nächsten Ort kennen und
wir sollten ihm hinterherfahren.
Hätte ich gerne getan, aber er fuhr
nach wenigen Augenblicken von uns weg und schien nicht zu bemerken,
daß wir ihm nicht ganz folgen konnten. Was sollte denn die Aktion?
Ein wenig später führte eine Abzweigung links nach Septa (Ceuta).
Unsere Hoffnung war nun der weltbekannte Taxistand genau vor der
Grenze zur spanischen Exklave, die das vermeintliche Tor zur Freiheit
für viele afrikanische Flüchtlinge darstellt und dementsprechend
stark bewacht wird.
Nun konnte ich einmal das tun, was ich
schon immer tun wollte. Ich fuhr auf den Taxistand, öffnete die
Motorhaube und rief „Mecánico, mecánico!“, oder so ähnlich.
War auch gar nicht so wichtig, denn innerhalb von Sekundenbruchteilen
hatte sich eine Traube Taxifahrer um mich herum versammelt, die das
Problem diagnostizierten und begannen, irgendwelche Compagnions im
allseits bekannten und beliebten „nächsten Ort“ anzurufen. Einer
ging zu seinem Taxi und holte einen 10L-Kanister Wasser aus dem
Kofferraum und verteilte ihn noch vor ich ihn davon abhalten konnte in
meinem Motorraum. Der Umwelt zuliebe.
Ein anderer intelligenter Wicht wollte mir weismachen, daß der
Spritfilter verstopft sei und es deswegen lecke. Ja sicher doch, hau
ab! Da mußt Du schon früher aufstehen und Dir einen anderen suchen ...
Ein anderer brachte die Weisheit zu Tage, daß es Sonntag sei und
deswegen in „ganz Afrika“ die Geschäfte geschlossen sein würden
und man keine Ersatzteile kaufen könne. Kennt der sein eigenes Volk
etwa nicht?
Für alle, die noch nicht wußten, warum
man nicht mit etwas anderem als einem 123er Diesel nach Marokko fahren
sollte
Einer der Taxifahrer der nicht ganz so
heruntergekommen war und ganz gutes Englisch sprach zerrte mich in
seinen dunkelroten 240D. Er versprach mir, das Problem lösen zu
können. Ich instruierte Taylan, Katha und Francis, die beim
Dünomaten blieben, während ich mit Ali, ich nenne ihn einfach mal
so, nach Fnideq fuhr. Sein 123er hatte 910.000 km auf dem Tacho, der
übrigens nicht mehr funktionierte. Die Innenausstattung wurde mit
einem abkärcherbaren Lederimitat bezogen, der Türgriff bestand aus
einem an zwei Schrauben befestigten Gartenschlauch, die Fensterkurbel
fehlte. Immer wieder griff er beim Fahren in den Fußraum, um sein
dort abgestelltes Glas Cola (gut für die Zähne, wie man an ihm
sah!) zu greifen und daran zu schlürfen. Das Anschnallen wurde mir
hochoffiziell verboten – „forbidden in taxi, mister!“. Wir fuhren
zuerst zu ihm nachhause, wo sich gegenüber ein Ersatzteilhändler
verborgen hielt, der aber geschlossen hatte. Sein zuhause befand sich
mitten in einer heruntergekommenen Siedlung mit dermaßen schlechten
Straßen, die so
hügelig und uneben waren, daß ich mich wunderte, wie man die mit
einem 123er überhaupt befahren konnte. Irgendwas müssen die
Marokkaner an ihren Auspuffanlagen verändert haben, ich hätte mir
hier auf jeden Fall den Endtopf abgerissen. Auch andere Altbenze
fuhren hier mit Leichtigkeit entlang. Da wir bei seinen Stammhändlern
und Bekannten keine Leitung fanden hielt er fortan bei jeder offenen
Garage und fragte nach. Schließlich standen wir in einer
unbeleuchteten kleinen Halle, in der ein Ford Scorpio mit
Ausfuhrkennzeichen aus Höxter stand, an dem gerade gearbeitet wurde.
Neben dem Mann, mit dem Ali sprach, befanden sich noch zwei Typen in
meinem Alter und jede Menge zwölf- bis dreizehnjährige
Nachwuchsmechaniker. Ein äußerst surreales Bild, aber die
Frage nach irgendeinem Sinn stellte sich mir schon seit der Einreise
nicht mehr.
In der hintersten Ecke fand er zwei
Dieselleitungen, vermutlich vom /8. Die Muttergrößen wurden
abgeglichen und die Leitungen mitgenommen. Nun war es aber nicht so,
daß wir die Leitungen einfach gekauft haben und wieder weggefahren
sind. Nein, der Garagenmann fuhr mit zum Taxistand. Auf der Fahrt
dorthin unterhielt er sich mit Ali auf Arabisch. Warum, das stellte
ich wenig später fest, sie hatten wohl schon Absprachen getätigt, mich
zu schröpfen. Die Leitung wurde, natürlich wieder unter
Beobachtung aller anderen Taxler, die sich wohl eine Entlohnung für
ihr Zugucken erhofften, montiert. Sie mußte ein wenig zurechtgebogen
werden, da sie natürlich nicht für diesen Einsatz konzipiert wurde.
Aber sie hielt dicht. Nun ging es an „la cassa“. Natürlich war
diese Aktion nicht umsonst. Ali wollte nun 50 EUR für den ganzen
Spaß haben, Dirham hatten wir noch keine getauscht. Er erklärte:
„25 for me, 25 for him.“ Hatte ich den Garagenmann etwa
hierherbestellt? Er ließ sich jedoch auf einen Handel ein: Erst
drückte ich den Preis einwenig, dann bot ich ihm meinen alten
Anlasser an, den ich in Deutschland auf den Schrott hätte schmeißen
müssen. So einigten wir uns auf 25 EUR für seine Hilfe und das
Ersatzteil, womit ich durchaus leben konnte.
Nahe Ceuta begann ein kleines Stück
Autobahn, das nach Tetouan führte. An der Mautstation wurden 10
Dirham aufgerufen, allerdings hatten wir keine. Die nette
gutaussehende Dame im Mauthäuserl, übrigens ohne Kopftuch, um mal
mit dem Vorurteil aufzuräumen, freute sich allerdings sehr über
meinen Euro, den ich ihr anbot und ließ uns passieren. Patt
problemm.
An einem Kreisel in Tetouan fanden wir eine Tankstelle,
direkt nebendran eine kleine Pizzeria. Der Wagen wurde für
umgerechnet weniger als 70 Cent pro Liter gefüllt (km 326.793),
anschließend aßen wir eine Kleinigkeit. Die Betreiber sprachen
leider nur arabisch, doch hier kam uns ein junger Deutschmarokkaner
aus Essen zur Hilfe, der hinter uns stand und mit seinem Freund auch
etwas essen wollte. Ein glücklicher Zufall, wie sich zeigte. Wir
unterhielten uns ein wenig. Er war einer der vielen, die das private
mit dem geschäftlichen verbinden und ihre Verwandtschaft in Marokko
besuchen, indem sie Autos hierhin exportieren. Er hatte einen
starkmotorisierten Golf IV mit Zollkennzeichen dabei, den er hier
lassen wollte. Er klärte uns auch über die abnormalen
marokkanischen Zollgebühren auf. Für den Golf muß der Käufer über
10.000 EUR Zoll bezahlen, selbst ein 123er wie meiner landet beim
Import im mittleren vierstelligen Bereich.
Wir klagten ihm unser Leid, nämlich
daß wir Dirhams bräuchten und einkaufen müssten. Gar kein Problem
– er fuhr mit uns zum Marjane-Supermarkt, der natürlich am Sonntag
im Gegensatz zu „ganz Afrika“ nicht geschlossen hatte. Francis
durfte im Golf mitfahren und bekam prompt vom Freund des Esseners
einen Joint gedreht. Der Essener erklärte uns noch den Weg zum
nächsten Bankautomaten und empfahl sich. Als Francis uns seine Beute
im Marjane zeigten, gerieten wir in Panik. Wir hörten natürlich
schon von den Horrorstorys über Polizei-Drogenkontrollen, das
Rifgebirge und so weiter. Der Joint wurde in der
nächsten Mülltonne versenkt, da wir laut manchem Bericht und Buch
an jeder Ecke mit Drogenkontrollen und Gefängnis rechnen mußten.
Unser Ziel des heutigen Tages,
Chefchaouen, war leider nicht ausgeschildert. Das Navi hatte keine
Karte von Marokko und die Straßennummern waren auch nirgendwo zu
erfahren. Ein junger Marokkaner, den wir fragten, wo es langgehe,
erklärte, wir müßten nach Oued Laou fahren. Taten wir dann auch.
Die Straße war wirklich nicht das gelbe vom Ei, extrem staubig und
unsere Zweifel mehrten sich, ob wir wirklich richtig waren. In einer
Ortschaft namens Azla fand sich rechterhand ein „Camping
International“ (35° 33'3" N, 5° 14'38" W). Da der
Sonnenuntergang nahte, wollten wir uns hier niederlassen. Von außen
sah es recht annehmlich aus, doch als wir hineinfuhren, begrüßte
uns ein ziemlich staubiger Platz mit lauter Musik und grausigen
Sanitäranlagen. Dies schlug sich auch im Preis nieder, wir zahlten
für vier Personen, ein Zelt und Auto nur 70 Dirham pro Nacht.
Als das Zelt aufgebaut war liefen wir
noch ein wenig im Dorf herum, telefonierten kurz in die Heimat und
besuchten den Strand, der ziemlich dreckig war und nicht zum Baden
einlud. Die unhaltbaren Zustände konterkarierten wir mit
Doppelkorn-Sprite.
Downtown Azla
Am Strand
Sehr erheiternd war auch die
Bekanntschaft mit einem spanischen Geographielehrer, der uns auf der
Straße ansprach und Tipps für die Weiterfahrt gab. Er riet uns davon
ab,
weiter nach Oued Laou zu fahren, „wenn uns unser Leben lieb sei“. Die
Straße sei gefährlich.