10. August 2009: Sodankylä – Sundsvall

Tagesetappe: 975 km

Nach dem Aufstehen – am frühen Nachmittag – setzten wir unseren Weg zur finnisch-schwedischen Grenze fort. Die Landschaft und das Weihnachtsmanndorf am Polarkreis zogen an uns vorbei und bald waren wir wieder in Rovaniemi. Dort wurden im Lidl noch einige Euros ausgegeben und Lebensmittel gebunkert. An einer Abzweigung der E75 zwischen Rovaniemi und Tornio bog ich ab und stellte den Benz ein oder zwei Kilometer weiter an den Fahrbahnrand. Ich füllte den günstigen Kraftstoff, den ich in der letzten Nacht in die Kanister getankt hatte in den Tank um, damit wir bei einer etwaigen Zollkontrolle keine Probleme damit haben. Es kam niemand des Weges. Daher wurde bei dieser Gelegenheit der finnische Straßenrand noch mit Qualitätsdünger aus deutscher Eigenproduktion gesprenkelt. Kurz vor Tornio kam noch mal ein kleines Stück vierspurige Autobahn – die nördlichste der Welt – und dann waren wir auch schon wieder in der Grenzstadt zu Schweden. Nach finnische Zeit war es kurz vor 19 Uhr. An einem Hypermarkt wurden noch letzte Euros in Burger und Fressalien investiert, nachdem ich den Benz sowie einen Wehrmachtskanister an der hauseigenen Tankstelle noch mit Diesel zu 1,01 EUR /L vollgetankt hatte.



Aus unerfindlichen Gründen ist dieses im Hypermarkt in Tornio aufgenommene das einzige Bild dieses Reisetages.
In der Schlagzeile geht es meiner Recherche zufolge wohl um einen Jungen, der beim Goldwaschen gestorben ist.
Sachdienliche Hinweise von Finnischexperten werden gerne entgegen genommen und hier veröffentlicht.

Wenige Meter später waren wir an der Grenzbrücke. Der finnische Zoll war anwesend, ließ uns aber passieren. Die Uhr wurde wieder zurückgestellt. Auf schwedischer Seite war das Häuslein unbesetzt. Wir fuhren nun wieder auf der E4 in Richtung Sundsvall. Während einer Rast stellte ich das Navi auf Trondheim ein. Wir wollten soweit wie möglich kommen und dann auf dem Weg unser Nachtlager aufschlagen. Es war schon nach 20 Uhr und wir waren noch nicht weit gekommen. Das Navi wollte uns über den Inlandsvägen schicken. Doch wir hatten keine Lust auf weitere unfreiwillige Rentierbegegnungen und einigten uns auf die etwas längere Route über Sundsvall. Hier wußten wir, daß entlang der E4 „Viltstängsel“, also Wildzäune aufgestellt sind, die das Risiko verminderten. Von Sundsvall wollten wir dann die E14 in Ost-West-Richtung nach Trondheim nehmen. Irgendwo zwischen Lulea und Umea ging die Sonne unter. Während einer Pinkelpause ließ ich dann den Kanisterinhalt von der finnischen Hypermarkttankstelle in den Tank. Irgendwann nach Mitternacht erreichten wir Sundsvall und bogen nach rechts auf die E14 ab. Weit schafften wir es nicht mehr. Irgendwo bei Bräcke - aufgrund der Müdigkeit notierte ich mir die Koordinaten nicht - bog ich ermüdet von der Hauptstraße ab und suchte einen Nachtplatz. Nach mehreren Kilometern erfolgloser Suche schlugen wir uns an einer Haltebucht – wahrscheinlich war diese früher mal eine Bushaltestelle – nieder. Es war  wieder hell geworden. Nach zwei Bieren war Zapfenstreich.

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