6. April 2013: Ruhetag Budapest

Leider konnten wir tatsächlich keine zweite Nacht bleiben, die Wohnung war bereits weiter vermietet worden. Es war auch ein einmaliges Angebot, das wirklich zu schön war. Wir buchten uns per WLAN im nahe gelegenen K9 Residence ein, um das Auto nicht umparken zu müssen. Es kostete stattliche 90 EUR, dafür war jedoch alles neu und wie geleckt.

Blick aus K9 Residence

Im Spar gegenüber ließen wir für Lebensmittel per Maestro 4764 HUF liegen. Dann buchten wir, das war ein ganz vernünftiger Deal, die Touri-Hop-on-hop-off-Tour für 18.000 HUF für alle vier. Ich dachte irgendwann schon in diesen dämlichen Forint. Wir durften mit unserem Ticket alle Busse, die meistens aus Berlin ausrangiert waren sowie die Boote auf der Donau benutzen. So grasten wir schnell alle Sehenswürdigkeiten dieser recht weitläufigen Stadt ab, bekamen sogar noch Infos dazu und konnten unsere Bilder schießen. In kulturelle Einrichtungen konnten wir bei unserem Zeitansatz sowieso nicht hineingehen. Für einen schnellen Überblick war die Tour daher sehr gut.

Geiler Benz rechts!

Fahrt über die Donau

Die „0 km“ des ungarischen Verkehrsnetzes

Auffahrt zur Burg

An einer Wechselstube auf der Burg mußten wir tauschen. Natürlich wurden wir abgezockt. Draußen ein Schild „no comission“, dafür ein einmalig schlechter Kurs und eine Bearbeitungsgebühr. Das ist schließlich keine Commission, sondern eine Gebühr. Ist doch klar.

Henning und Chris gingen kurz in die Kirche ...

Je länger man hinschaut ...

Eine witzige Show haben die beiden.

Sollte ich auch mal machen. Spenden werden bis dahin per Überweisung angenommen.

Stadtruinen, werden wohl gerade ausgegraben

Blick von Buda nach Pest

Das mächtige Parlamentsgebäude. Angeblich war der Westminster Palace Vorbild.

„Hier kotzte Beethoven“, oder so ...

Wir stiegen, wieder an der Donau angekommen, aufs Boot um und fuhren am Parlament vorbei. Aus den ca. 100 Fotos habe ich hier das schönste ausgewählt:

Ein Reisebus aus Wiesbaden, die Firma ist wohlbekannt

Kurzer Stopp an der Insel, auf der das Sziget-Festival stattfindet
Wenn ich noch mal nach Budapest fahre, dann deswegen

Weiter ging es durch die Fußgängerzone

Da wir uns auf keinen der spärlich gesäten Imbisse einigen konnten, gingen wir in ein Restaurant, das Aranybárány Étterem. Wir merken schnell, daß das eigentlich eine Klasse zu hoch für uns war, denn die Speisen waren teuer und klein und es spielte eine Gruppe mit Klavier und Geige traditionelle ungarische Musik. 16170 HUF gingen drauf, es war recht lecker, aber der Forint-Geldbeutel wieder leer. Währenddessen wurde es dunkel.

Das geht raus an Fidesz und Jobbik!

Heute abend sollte es in die Therme gehen, von der unser Vermieter schwärmte und von der wir irgendwo einen Flyer mitnahmen. Da war heute abend Party angesagt, hieß es. Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns im Instant, einer weiteren Hausbar. Dann machten wir uns fertig. Wie es vor Ort genau aussah, wußten wir nicht, aber wir nahmen viel Mickeymaus und unsere Badesachen mit. Einem Taxifahrer hielten wir den Flyer hin. „No problem.“

Wir fuhren eine Ewigkeit, zahlten 2400 HUF. Er ließ uns raus und zeigte mit dem Finger auf ein dunkles Gebäude. Dort sei die Lukas-Therme. Wir gingen hin. Tatsache, aber sie hatte zu. Kein Zeichen. Das Geld war in den Sand gesetzt, der Fahrer weg. Wir hielten mehrere Taxen an, bis wir einen Fahrer hatten, der gut Englisch sprach. Natürlich sei die Party nicht in dieser, sondern in der anderen Therme. Er fuhr uns hin und wir hofften, daß wir nicht noch einmal abgezockt werden würden. Es kostete nun doppelt so viel wie beim ersten Versuch, aber wir waren richtig, wie man schon von außen sah.

Budapest besitzt viele heiße Thermalquellen und manche Bäder öffnen abends die Pforten für die Jugend und die, die sich dazugehörig fühlten. Wir zahlten relativ viel Eintritt, zogen uns um und holten uns ein Bier. Das Wasser war warm, aber man mußte drinnen bleiben, um nicht zu erfrieren, denn die Luft war eisig. Es war wie eine Disko, bloß im Wasser. Die Musik war nicht ganz mein Fall, wie sie es auch in gewöhnlichen Diskos nicht ist, aber man konnte es aushalten. Es war kein Ungarisch zu hören, dafür alles andere und viel US-Englisch – wohl irgend eine Kaserne in der Nähe.

Szt. Lukács Spa and Swimming Pool

Es war bereits der neue Tag angebrochen, als wir wieder ein Taxi heimwärts nahmen – wieder über 10 EUR weg. Es ging schnell ins Bett, denn morgen mußten wir weiter, genauer gesagt heimwärts. Es war Sonntag früh, wir hatten jeder ein oder zwei Bier getrunken und am Montag um 9 Uhr war eine Vorlesung in Brühl angesetzt.

Ich weiß nicht genau, was es war, aber Budapest gefiel mir nicht wirklich. Ein bißchen wie Prag, ein Fluß in der Mitte, die Burg links, aber ohne die Bierkultur. Vielleicht war es die politische Stimmung der letzten Jahre (Fidesz, Jobbik), die in meinem Kopf festsaß, vielleicht die Forint- und Taxiabzocke, vielleicht der Kontrast zum restlichen Balkan. Wie gesagt, auf absehbare Zeit würde ich nur zum Sziget-Festival wiederkommen.

zurück - start - weiter