13. August 2010: Grenoble – Genf – Basel – Wiesbaden

Tagesetappe: 770 km

Ich schaffte es, bis zur Schweizer Grenze wachzubleiben und füllte den leeren Tank kurz hinter Genf für umgerechnet über 1,30 EUR /L soweit, daß es bis Deutschland reichen würde. Anschließend übernahm Katha erneut und ich erwachte erst wieder, als wir im Morgengrauen an der Schweizerisch-Deutschen Grenze bei Basel ankamen. Erneut kontrollenlos betraten wir die Heimat. Ab Herbolzheim, wo wir tankten, übernahm ich das Steuer wieder und sah wehmütig dem Navi zu, dessen Kilometeranzeige sich immer weiter der Null annäherte. Um 14:18 Uhr standen wir mit dem Daimler auf der Mainzer Straße und es hatte sich in den vergangenen viereinhalb Wochen nichts verändert. Runterbremsen auf 70, dann Ortseingang. Aufpassen, der Blitzer! Dann die Tankstellenpreise checken und rechts ran. Tank voll, bei 335.689 Kilometern auf dem Tacho. 4926 Kilometer waren seit dem Tanken in Dakhla vor sieben Tagen vergangen, das sind 703,7 Kilometer pro Tag. Wenn man den Ruhetag in Essaouira abzieht gar 821 an der Zahl.

An der Tankstelle rechnete ich die Spritkosten der Rückfahrt ab Tanger mit den anderen ab. Anschließend klärten wir, wer zuerst nachhause gefahren wird. Trotz des unrühmlichen Endes fiel es doch nicht ganz leicht, als wir uns alle nacheinander voneinander verabschiedeten. Dieser Urlaub hat zusammengeschweißt. Es ist völlig klar, daß es was anderes ist wenn man sich als Freunde hin und wieder auf ein Bierchen trifft oder ob man viereinhalb Wochen größtenteils auf engstem Raum zusammenlebt. Taylan und ich sind da mittlerweile ein eingespieltes Team und jeder kennt und verträgt die Macken des anderen, Katha und Francis waren jedoch Frischfleisch an Bord.

Zusammenfassend und mit genügend Abstand beschreibt dennoch jeder von uns vieren diesen Urlaub als bisher besten seines Lebens. Ich kann Marokko als Reiseziel nur jedem ans Herz legen. Ob mit dem Auto, als Rucksacktourist oder mit dem Flieger. Und ich hoffe, ich konnte mit diesem Bericht etwas dazu beitragen, Licht über das Dunkel zu bringen, das in vielen Köpfen noch in Bezug auf dieses Land herrscht. Viele haben völlig falsche Vorstellungen von diesem Land oder wissen nicht ein Quäntchen darüber, obwohl es nur einen Katzensprung von Südspanien entfernt ist. 

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